Kompostierbare Folien-Müllbeutel: Warum sie in der Biotonne nichts verloren haben
Kompostierbare Folien-Müllbeutel erfreuen sich wachsender Beliebtheit und sind mittlerweile in vielen Supermärkten, Haushaltswarenläden und Online-Shops erhältlich. Häufig bestehen sie aus Mais- oder Kartoffelstärke und sind eine bequeme Möglichkeit, organischen Abfall zu entsorgen. Dabei entscheiden sich immer mehr Menschen für kompostierbare Müllbeutel. Ihr Ziel: die Umwelt schonen und Ihr Gewissen besänftigen. Doch was als gutgemeinter Versuch gedacht war, mündet am Ende in einen weitläufigen ökologischen Schaden. Die Natur unterliegt einem extrem komplexen Ordnungsprinzip, indem alle Mechanismen perfekt aufeinander abgestimmt sind. Doch spätestens mit der Industrialisierung und der Landflucht in die Städte hat sich unser Verhältnis zur Umwelt rapide verschlechtert.
Heute versuchen wir krampfhaft zu retten, was noch zu retten ist. Probleme gibt es dabei, wie Sterne am Himmel. Häufig bekommt man das Gefühl, dass wir Menschen parallel zu jeder Lösung, neue Probleme schaffen. Genau das trifft auch auf kompostierbare Folien-Müllbeutel zu. Umweltbewusst zu sein, ist zweifellos erstrebenswert. Das sind wir nicht zuletzt unseren Nachfahren schuldig. Doch auf dem Weg zu einer nachhaltigen Lösung sind kompostierbare Müllbeutel gänzlich ungeeignet. Daher solltest du unbedingt vermeiden, sie in der Biotonne zu entsorgen. Tatsächlich sind sie dort völlig fehl am Platz.
Warum kompostierbare Müllbeutel der Umwelt schaden
Mit der Aufschrift "kompostierbar" suggerieren die Hersteller nicht selten, dass sie ohne Weiteres in der Biotonne entsorgt werden können. In Wirklichkeit verzerren sie mit ihrer Botschaft die Realität und sorgen für eine irreführende Interpretation. Obwohl sie damit die geltende Norm erfüllen und dementsprechend zertifiziert sind, halten sie nicht, was sie versprechen. Das eigentliche Problem entsteht in den Kompostieranlagen. Grundsätzlich herrschen dort optimale Bedingungen, um organische Abfälle vollständig verrotten zu lassen. Vier bis sechs Wochen wird das Material in einem Fermenter luftdicht verschlossen. Temperaturen von über 60° Celsius sorgen zudem für ein perfektes Klima, indem Heerscharen von Mikroorganismen den Abfall zersetzen. Doch sobald die kompostierbaren Müllbeutel ins Spiel kommen, ändert sich das Bild schlagartig.
Nach Euro-Norm Vorgaben müssen sie sich nach 12 Wochen zersetzt haben, allerdings lediglich zu mindestens 90%. Die übrig gebliebenen Teile dürfen dabei die Größe von zwei Millimetern nicht überschreiten. Die logische Konsequenz: bis zu 10% dürfen in größeren Teilen weiterhin im käuflichen Kompost verbleiben. Zudem verunreinigt Bio-Mikroplastik den fertigen Kompost, wodurch sich der Zustand unseres Ökosystems weiter verschärft. Ob biologisch abbaubar oder nicht. In Anbetracht der kurzen Zeitspanne, die den Kompostierwerken zur Verfügung steht, stellt die Euro-Norm ein unmögliches Unterfangen dar.
Denn nach spätestens sechs Wochen muss der Kompost bereits fertig sein und vermarktet werden. Zudem lässt die technische Ausstattung vieler Kompostieranlagen zu Wünschen übrig. Nicht nur, dass sie nicht in der Lage sind, die Beutel effizient zu zersetzen. Die eingesetzte Sortiertechnik ist zudem nicht darauf ausgelegt, kompostierbare Müllbeutel von herkömmlichen Plastiktüten zu unterscheiden. Damit landen die vermeintlichen Biobeutel zusammen mit weiteren Störstoffen im Restmüll oder in der Müllverbrennung. Von vollständiger Kompostierung kann hier also keinesfalls die Rede sein.
Utopische Weiterfahrt auf Biegen und Brechen
In der Zwischenzeit haben die Hersteller kompostierbarer Müllbeutel reagiert und Ihre Produkte weiterentwickelt. Verkürzte Abbauzeiten sollen dem Anspruch gerecht werden und eine zügigere Kompostierung ermöglichen. Auch Kompostieranlagen geben sich Mühe und setzen neue Technologien ein, um den Prozess zu beschleunigen. Was für einige als positiver Versuch gewertet wird, hat für andere ein ernüchterndes Ergebnis zur Folge. Denn der ursprüngliche Zweck, nämlich eine vollständige Kompostierung, bleibt weiterhin unerfüllt. Das wird dem Verbraucher spätestens dann klar, wenn der Kompost im heimischen Garten verwendet wird. Enthaltene Plastikteilchen können im Mondlicht die Beete sogar funkeln lassen, was die Glaubwürdigkeit in die scheinbare Nährstoffzugabe in den Keller treibt.
Selbst wenn der technologische Fortschritt die Biobeutel in Zukunft vollständig zersetzen lässt, bleibt von Ihnen nichts weiter übrig als Wasser und CO2. Auch das Umweltbundesamt ist überzeugt, dass kompostierbare Müllbeutel aus Mais oder Stärke eben nicht zu einem nährstoffreichen Kompost beitragen. Ganz im Gegenteil: Verunreinigter Kompost und ein vermehrt überlastetes Abfallsystem zählen zu den größten Problemen, die kompostierbare Müllbeutel mit sich bringen. Doch wie sieht es mit der energetischen Verwertung aus? Auch hier zeichnet sich ein ähnliches Bild. Die bittere Realität: Bei der Verbrennung kompostierbarer Folien-Müllbeutel wird mehr Energie gewonnen, als durch deren Kompostierung.
Innovation ist nämlich nicht immer mit einer Verbesserung gleichzusetzen. Häufig werden dadurch Prozesse in Gang gesetzt, die schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen. Das wird auch im Fall der Biobeutel eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Dabei könnte es so einfach sein. Müllbeutel aus umweltfreundlichem Papier sind schon seit jeher eine gute Kompromisslösung. Natürlich ohne das Ökosystem und den Verbraucher weiterhin zu belasten. Es wäre also mehr als an der Zeit, die Potenziale von Nachhaltigkeit und Recycling zu erkennen. Wenn du wirklich etwas für die Umwelt tun möchtest, solltest du auf kompostierbare Müllbeutel verzichten und stattdessen nachhaltige Alternativen in Betracht ziehen.
Papier Bio-Müllbeutel sind dein sicherer Plan A
Wenn du nach einer wirklich nachhaltigen Lösung suchst, sind Biomüllbeutel aus Papier die perfekte Wahl. Sie sind deutlich umweltfreundlicher, als kompostierbare Müllbeutel und zersetzen sich zudem erheblich schneller. Sie entlasten unser Abfallsystem und lassen Betreiber von Kompostieranlagen wieder aufatmen. Der größte Vorteil: Sie sind biologisch abbaubar und lassen sich lückenlos kompostieren – zu 100%. Zudem kommen Papiermüllbeutel ohne Schnickschnack aus und hinterlassen keinerlei Kollateralschäden wie "Bio-Plastikrückstände". Sie sind emissionsarm, schonen die Ressourcen und tragen so zu einer sauberen Umwelt bei. Natürlich könntest du deine Bioabfälle auch in Zeitungspapier einwickeln und in die Biotonne werfen. Oder einfach in einem Eimer sammeln. Wenn du jedoch nicht auf die Bequemlichkeit eines Müllbeutels verzichten möchtest, sind Biomüllbeutel aus Papier das Maß aller Dinge. Mit ihnen hast du eine echte Möglichkeit, dein Gewissen zu beruhigen und deine Abfälle schnell, einfach und vor allem nachhaltig zu entsorgen. Nachhaltigkeit setzt jedoch nicht nur bei der Entsorgung an. Auch beim Einkauf kannst du die Zeichen der Zeit erkennen. Papiertüten aus nachwachsenden Rohstoffen sind dabei eine hervorragende Wahl.
Veränderung beginnt immer bei dir selbst
Kompostierbare Müllbeutel sind ökologisch betrachtet ein kapitaler Fehlgriff, den wir um jeden Preis vermeiden sollten. Eine bedeutend bessere Lösung bieten Papiertüten ohne Aufdruck aus 100% Recyclingpapier, die du problemlos in deiner Biotonne entsorgen kannst. Dazu kommt, dass du mit dem Kauf dieser Tüten gleich mehrfach Gutes tust. Sie schließen den ökologischen Kreislauf und schonen somit die Ressourcen. Ganz gleich, wie du das Thema auch betrachtest: Nach diesem Artikel sollte allen klar sein, dass kompostierbare Müllbeutel nicht der Weisheit letzter Schluss ist. Es gibt viel zu tun, wenn wir unser Ökosystem erhalten möchten. Daher ist es wichtig, dass wir Verantwortung übernehmen und sicherstellen, dass die Abfallentsorgung so nachhaltig wie möglich erfolgt.
Es ist also an der Zeit, unseren Lebensstil zu überdenken und ein Bewusstsein für nachhaltige Lösungen zu schaffen, die unseren Bedarf decken ohne den Planeten zu belasten. Mit etwas Willenskraft und Weitsicht können wir alle einen großen Unterschied machen und unsere Abfallproduktion effizienter gestalten. Dabei muss bei der Müllentsorgung niemand auf Komfort verzichten. Papiermüllbeutel bieten eine wunderbare und vor allem umweltfreundliche Alternative, die Natur zu schonen. Wir müssen uns bewusst machen, dass unser Verhalten die Umwelt schützen muss, anstatt sie mit Füßen zu treten. Schließlich sind wir nur zu Gast auf dieser Welt. Investiere in deine Zukunft und entscheide dich für Papiermüllbeutel. Mit kleinen Entscheidungen kann jeder einzelne von uns dazu beitragen, den Einfluss des menschlichen Handelns auf die Natur zu minimieren. Denn nur so können wir zukunftsfähige Systeme schaffen, die den Herausforderungen unserer Zeit gewachsen sind.